12. Österreichische Staatsmeisterschaft Freie Partie der Damen von 14. - 15.2.1998 im BSK Augarten

Die Fachzeitschrift "billard" berichtete (Originaltext):

58 gewonnene Partien en suite = 12 mal Staatsmeisterin!

Natürlich war am neuerlichen Titelgewinn durch Ingrid Englbrecht zu keiner Zeit auch nur der geringste Zweifel gegeben. Ingrid hatte ganz hervorragend begonnen, die beiden ersten Partien mit 18.75 bzw. 16.66 Durchschnitt absolviert und man konnte zu diesem Zeitpunkt durchaus mit einem neuen Rekord rechnen. Ihre aktuellen Bestleistungen stehen auf 11.250 GD, 37.50 BED und 128 Höchstserie. Leider ging es in dieser Tonart nicht weiter, die restlichen Spiele wurden konstant auf dem Niveau knapp über 7 GD gewonnen. Das ist durchaus ebenfalls bemerkenswert, denn wie selten zuvor gelang es Frau Englbrecht einen guten Standard zu halten. Das sollte Zuversicht für die Europameisterschaft geben, ein großes Ziel, auf das Ingrid mit aller Konsequenz hinarbeitet. Sie versucht derzeit nicht nur ihr Spiel weiter zu verbessern, sondern auch dem großen Geheimnis auf die Spur zu kommen, wie man zum richtigen, wichtigen Zeitpunkt voll präsent ist.
Die Staatsmeisterschaft hatte einiges an Spannung zu bieten, gibt es doch Mitte Juni eine Europameisterschaft der Damen in Wien und damit einen sicheren zweiten Startplatz für eine österreichische Spielerin. Dieser wurde ebenfalls im Zuge dieser Staatsmeisterschaft ermittelt, und er geht völlig verdient an Helga Mitterböck. Ihre schärfste Konkurrentin war natürlich Manuela Schennet, gegen die sie die so wichtige Partie in der 3. Runde klar gewinnen konnte. Mitterböck gab sich bis ins Endspiel keine Blöße und konnte dort relativ entspannt die Überlegenheit von Frau Englbrecht zur Kenntnis nehmen, ihr EM-Start war längst abgesichert.
Manuela Schennet spielte ein Turnier weit unter ihren Möglichkeiten - sie widmet sich in letzter Zeit verstärkt dem Dreiband, und das könnte ihre Leistung in der Freien Partie negativ beeinflußt haben. Heike Hingerl beendete das Turnier auf Rang 4, sie ist leistungsmäßig mit Dr. Hammer und Dr. Kaiser gleichzusetzen. In Hinsicht Abstoß scheint sie jedoch Vorteile gegenüber den beiden zu haben. Frau Dr. Christa Hammer spielte an sich ein gutes Turnier, wäre da nicht eine so verunglückte Schlusspartie gewesen, die einen Durchschnitt rund um die 1.80 verhinderte. Sie ist dennoch am ehesten im Stande, die magische Grenze von 2 DS zu überwinden.
Frau Dr. Alexandra Kaiser löst so manche große Stellung durchaus gekonnt, steht aber mit den kleineren Positionen etwas auf Kriegsfuß. Es fehlen einfach die Serien, ohne die ein besserer Generaldurchschnitt einfach nicht möglich ist.
Am ersten Turniertag war der Besuch, speziell aus der WBA, sehr gut, am Finaltag hätte die Veranstaltung durchaus mehr Interessenten verdient.

1. Ingrid Englbrecht 10 – 00 750 78 9,615 18,75 71
2. Helga Mitterböck 08 – 02 496 160 3,100 3,74 25
3. Manuela Schennet 06 – 04 286 160 1,787 2,22 17
4. Heike Hingerl 02 – 08 240 149 1,610 1,54 15
5. Alexandra Kaiser 02 – 08 255 161 1,583 1,80 8
6. Christa Hammer 02 – 08 227 148 1,533 2,34 14

     

 

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