13. Österreichische Staatsmeisterschaft Freie Partie der Damen von 12. bis 14. Februar 1999 im BK Margareten-Sportunion

Die Fachzeitschrift "billard" berichtete (Nr. 114, Originaltext):

Die Frage nach der Siegerin stellte sich natürlich nicht, viel zu groß ist und bleibt die sportliche Überlegenheit von Ingrid Englbrecht, auch wenn sie deutlich von ihrer Bestform entfernt ist, so wie es bei diesen Titelkämpfen der Fall war. Eine beste Serie von 77 und eine beste Partie mit 7.142 Durchschnitt sind für ihr Leistungsvermögen nur durchschnittliche Werte, der Generaldurchschnitt nicht einmal das. Im Training war es wesentlich besser gegangen, die für sie nicht befriedigende Leistung ist vielleicht auch mit dem praktisch nicht vorhandenen Widerstand der Konkurrentinnen erklärbar. Möglicherweise war aber auch die allzu ruhige Atmosphäre im Spielsaal mit ein Grund, die Damen spielten weitgehend unter Ausschluß der Öffentlichkeit. Das erbärmliche Winterwetter an diesem Wochenende mag schon den einen oder anderen Interessenten vom Besuch abgehalten haben, Tatsache ist und bleibt, daß die mehr als schüttere Zuschauerkulisse für die Spielerinnen wohl frustrierend gewesen ist. Helga Mitterböck landete wie erwartet auf Platz 2, auch ihr Generaldurchschnitt liegt unter ihren Möglichkeiten, wenngleich sie in der Finalpartie ihre relativ beste Leistung bot. Helga war an diesem Wochenende einer Mehrfachbelastung ausgesetzt, einmal natürlich als Spielerin, dann als Sport- und Turnierleiterin ihres Vereines und schlußendlich auch noch als Klubkassierin, die die Auszahlungen vornehmen mußte. Sie mußte buchstäblich all das leisten, was Sache des ausrichtenden Vereines, aber nicht einer einzigen Person ist. Man hat sie buchstäblich im Schnee stehen lassen, anders kann man das nicht nennen, wobei es im Falle von Mitterböck umso mehr verwundert, ist sie doch eine der Treuesten der Treuen des Vereines. Frau Heike Hingerl eroberte die Bronzemedaille, und das, wie sich im Zuge der Resultatsauswertung (natürlich durch Helga Mitterböck) herausstellen sollte, denkbar knapp. Sie schloß punktegleich mit Frau Schmidradler ab und hatte im Generaldurchschnitt einen Vorsprung von 3/1000.... Nur ein Point mehr, und Frau Schmidradler hätte den 3. Platz belegt, für den sie eigentlich vorgesehen war, denn sie weist nach Englbrecht und Mitterböck das beste Spielverständnis und die beste Spielanlage auf. Frau Dr. Studnicka landete nach solider Leistung auf Rang 4 und bestätigte damit ihre Leistungssteigerung, die sie schon im Finale der 2. Klasse erkennen ließ. Gar nicht zufrieden dagegen war Frau Dr. Kaiser. Sie ist eine recht routinierte Spielerin, die immer wieder schöne Lösungen großer Bälle zeigt, um dann die kleinen Positionen oft fast fahrlässig zu vergeuden. Hier muß einfach viel mehr am kleinen Spiel gearbeitet werden.
Wie immer boten die Damen ein vorbildliches Benehmen und Erscheinungsbild, auch beim Turnierabschluß, der sich durch äußerste Schlichtheit auszeichnete. Peter Stöger.

1. Ingrid Englbrecht 10 – 00 750 141 5,319 7,14 77
2. Helga Mitterböck 08 – 02 427 173 2,468 3,20 36
3. Heike Hingerl 04 – 06 293 171 1,713 1,88 17
4. Sonja Schmidradler 04 – 06 284 166 1,710 2,05 20
5. Brigitte Studnicka 02 – 08 240 161 1,490 1,37 9
6. Alexandra Kaiser 02 – 08 220 170 1,294 1,40 12

Bild: Platz 2 für Helga Mitterböck

     

 

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