19. Österreichische
Staatsmeisterschaft Freie Partie der Damen
von 3. bis 5. Juni 2005 in der Wiener Billard Assoziation
Die Fachzeitschrift "billard"
berichtete (Nr. 176, Originaltext):
Sieben
Spielerinnen und eine Topfavoritin bildeten das Teilnehmerinnenfeld dieser 19.
Titelkämpfe, wobei die Konkurrenz zunächst einmal in zwei Gruppen gestartet
wurde. Die jeweils beiden erstplatzierten Damen qualifizierten sich für das
obere Play off, die übrigen für das untere. Damit brachte es jede der
Teilnehmerinnen auf fünf Partien, was einen guten Leistungsvergleich
ermöglichte.
In Gruppe A führte natürlich kein Weg an der 18-fachen Staatsmeisterin und
regierenden Europameisterin Ingrid Englbrecht vorbei, unsere stets
selbstkritische Meisterin war zwar nicht ganz mit ihrer Leistung zufrieden, aber
an ihrer Ausnahmestellung ist einfach nicht zu rütteln. Wesentlich spannender
war in dieser Gruppe der Kampf um Platz 2 und damit die Chance, im
Medaillenrennen zu bleiben. Dafür waren Heike Hingerl und Sonja Schmidradler
vorgesehen, sie lieferten einander ein spannendes Duell, das mit einem Sieg der
Wienerin endete. Auf Platz 4 findet sich Petra Scholze, die ihren
Leistungsstandard durch rege Turnierteilnahme und Trainingsarbeit verbessern
konnte, die aber derzeit noch nicht ganz in der Lage ist, in den Kampf um die
Medaillen einzugreifen.
In der anderen Gruppe ging es zunächst einmal mit zwei Überraschungsergebnissen
los. Christa Hammer verlor das Stallduell gegen Brigitte Studnicka, sie ist zwar
die stärkere Spielerin, hat aber mit Frau Studnicka immer wieder so ihre
Probleme. Auch der Sieg von Monika Steinberger gegen Helga Mitterböck kam doch
ein wenig unerwartet, womit für die nächsten Runden Spannung angesagt war.
Die beiden unterlegenen Spielerinnen der 1. Runde drehten nun doch ein wenig
mehr auf und brachten sich mit Erfolgen im zweiten Gruppendurchgang wieder ins
Spiel. Die Entscheidung musste nun zwangsläufig in den beiden ausstehenden
Matches fallen. Christa Hammer fand dabei im richtigen Moment zu ihrer
spielerischen Linie, sie schlug Mitterböck klar und deutlich und schaffte sogar
noch den Gruppensieg. Da Monika Steinberger ihrerseits Studnicka bezwingen
konnte, die Aichdorferin war damit ebenfalls für den oberen Entscheidungsbereich
qualifiziert, endete die Gruppenphase für Christa Hammer optimal, denn nun nahm
sie 2 Partiepunkte, jene gegen Steinberger, in die Entscheidung mit und hatte
dadurch sehr gute Chancen auf einen weiteren Medaillengewinn.
In der unteren Finalgruppe setzten sich dann Mitterböck und Hingerl gegenüber
Studnicka und Scholze durch, die Medaillenentscheidungen fielen aber ohne ihre
Mitwirkung in der anderen Gruppe. Dort war an eine sportliche Revolution
natürlich nicht zu denken, ohne alle Probleme holte sich Frau Englbrecht ihren
bereits 18. Titel, was weltweit wohl ohne Beispiel dasteht. Einmal war sie nicht
am Start gewesen, da hatte Christa Hammer die Gunst der Stunde nutzen können,
und einmal hatte ihr Heike Hingerl eine sensationelle Niederlage zufügen können,
ansonsten aber laufen ihre Konkurrentinnen seit fast 20 Jahren wie gegen eine
Wand.
Die Vorentscheidung um Silber fiel durch einen denkbar knappen Sieg von
Schmidradler gegen Hammer, und als sie dann auch Steinberger in einer guten
Partie schlagen konnte, war dieser 2. Platz perfekt. Für die Damen der WBA gab
es durch Christa Hammer dann sogar noch eine zweite Medaille, womit die Ausbeute
für die Gastgeber perfekt war.
Das Turnier lief in der gewohnt harmonischen und ausgezeichneten Atmosphäre ab,
die alle Damenturniere kennzeichnet, sicherlich mit ein Grund, warum sie so
gerne übernommen werden. Peter Stöger
Bild: vorne
sitzend Englbrecht und Hingerl, dahinter Steinberger, Schmidradler, Studnicka,
Mitterböck und Hammer (v.l.n.r.)
1. Ingrid Englbrecht |
10 – 00 |
929 |
126 |
7,373 |
11,76 |
99 |
2. Sonja
Schmidradler |
08 – 02 |
389 |
140 |
2,778 |
3,33 |
17 |
3. Christa Hammer |
04 – 06 |
334 |
137 |
2,437 |
3,43 |
37 |
4. Monika
Steinberger |
04 – 06 |
320 |
150 |
2,133 |
2,13 |
14 |
5. Helga Mitterböck |
06 – 04 |
344 |
150 |
2,293 |
2,90 |
20 |
6. Heike Hingerl |
04 – 06 |
374 |
150 |
2,493 |
2,96 |
30 |
7. Brigitte
Studnicka |
04 – 06 |
279 |
150 |
1,860 |
2,30 |
12 |
8. Petra Scholze |
00 – 10 |
241 |
149 |
1,617 |
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15 |
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