9. Österreichische Staatsmeisterschaft Freie Partie der Damen von 3. - 5.2.1995 in der WBA

Die Fachzeitschrift "billard" berichtete (Nr. 73, Originaltext):

Solo für Ingrid!

Nur noch ein Titel fehlt Ingrid Englbrecht zum großen Jubiläum. Gelingt ihr nächstes Jahr wiederum der Turniersieg, und wer zweifelt ernsthaft daran, dann wäre es der 10. und damit eine Leistung, die im Damensport nur eine Entsprechung in der als unschlagbar geltenden Französin Magalie Declunder hat.

Heuer war die Aufgabe für Ingrid eine recht leichte, denn mit Karin Angerer fehlte die große Herausforderin der letzten Jahre. Frau Angerer, von Beruf Lehrerin, hat sich zusätzlich einem Universitätsstudium zugewendet und findet daher momentan keine Zeit für ein geregeltes Training und den Turniersport. Familie, Beruf und Fortbildung müssen natürlich Vorrang haben, wir wünschen jedenfalls Frau Angerer viel Erfolg bei dieser neuen Herausforderung. Uns bleibt zumindest die Hoffnung, dass sie doch in Zukunft wieder zum Billard findet und die Lücke zwischen einer unverändert überragenden Englbrecht und dem Rest der turnierspielenden Damen schließt.
Ingrid feierte im letzten Spiel einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg und demonstrierte mit 16.66 ihre überlegene Klasse. Für den 2. Platz kamen in erster Linie Frau Mitterböck und Frau Schennet in Frage, die bereits in der 1. Runde aufeinandertrafen. Hier feierte Schennet einen überraschend klaren Sieg, der sie zur Favoriten für Silber stempelte. In der letzten Runde aber leistete sie sich einen Umfaller gegen Vereinskollegin Ottowitz; sie endete nun mit Mitterböck punktegleich, musste aber aufgrund von Nachteilen im Generaldurchschnitt ihrer Berufskollegin, beide Damen sind ebenfalls Lehrerinnen, den Vortritt lassen.

Martina Ottowitz konnte den 4. Platz belegen, das Ziel des Klassenerhaltes aber wurde verfehlt. Die zur Verfügung gestandene Vorbereitungszeit war wohl doch zu kurz gewesen. Die Plätze 5 und 6 von Dr. Kaiser und Matulla entsprechen dem derzeitigen Leistungsvermögen, Niveauverbesserungen sind ohne weiteres möglich, wohl aber nur über eine verstärkte Beschäftigung mit dem kleinen Spiel erreichbar. Am letzten Turniertag war der Besuch ganz ausgezeichnet, viele Verwandte, Freunde und Lebenspartner der Turnierspielerinnen sorgten für eine gute Atmosphäre.   Peter Stöger

Bild v.l.n.r.: Kaiser, Ottowitz, Englbrecht, Mitterböck, Matulla und Schennet

1. Ingrid Englbrecht 10 – 00 750 89 8,426 16,66 87
2. Helga Mitterböck 06 – 04 446 149 2,993 3,57 45
3. Manuela Schennet 06 – 04 335 158 2,120 2,97 23
4. Martina Ottowitz 04 – 06 292 166 1,759 1,88 20
5. Bettina Matulla 02 – 08 201 161 1,248 1,42 11
6. Alexandra Kaiser 02 – 08 189 155 1,219 1,37 9
     

 

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