6. Österreichische Staatsmeisterschaft Freie Partie der Damen von 7. - 8.3.1992 im BSK Augarten


Die Fachzeitschrift "billard" berichtete (Nr. 45, Originaltext):

Ingrid Englbrecht ist und bleibt die "First Lady" des österreichischen Billardsports.

Bei der Saisonplanung für das Sportjahr 91/92 hatte Augarten-Obmann Leopold Dercsaly gebeten, bei der Terminisierung der Damenmeisterschaft den internationalen Frauentag zu berücksichtigen. Dieser Anregung konnte entsprochen werden, und der BSK Augarten übernahm daraufhin doppelt gerne die Durchführung dieses Turnieres. Erstmals standen gleich vier Tische zur Verfügung, womit eine Ausweitung des Teilnehmerinnenfeldes auf acht möglich war. Diese Meisterschaft wurde speziell am ersten Wettkampftag auch zu einem gesellschaftlichen Ereignis. Frau Ederer, Abgeordnete zum Nationalrat, war zugegen und zeigte sich von der Art und Durchführung in ihrem Heimatbezirk sehr beeindruckt. Charmanter Höhepunkt aber war der Besuch von Schauspieldame Senta Wengraf, die, was wohl nicht viele ihrer Theaterkolleginnen und -kollegen wissen werden, in ihren Mädchenjahren Billardunterricht genommen hat.
Das Niveau des Turnieres war insgesamt gut, durch die größere Anzahl der angetretenen Sportlerinnen kam es keineswegs zu einer Leistungsverwässerung.
Die beiden hohen Favoritinnen Ingrid Englbrecht und Karin Angerer hatten in ihren Gruppenspielen natürlich keine Probleme, die Spitzenleistung gelang Angerer in der Eröffnungspartie gegen Grabner mit 15 Durchschnitt!
Auch im Halbfinale setzten sich die beide sicher durch. Die leistungsmäßig nachfolgenden Damen bestritten daher folgerichtig das Spiel um Platz 3 bzw. um die Bronzemedaille. Lange Zeit sah es nach dem ersten diesbezüglichen Gewinn für Martina Ottowitz aus, die aber in den letzten Aufnahmen Helga Mitterböck passieren lassen musste, die damit ihre Vorjahresplatzierung wiederholen konnte. So ganz gelang es Martina da nicht, ihre verständliche Enttäuschung zu verbergen.
Vielfach war vor dem Turnier mit dem ersten Erfolg von Karin Angerer spekuliert worden; dem daraus resultierenden Erfolgsdruck zeigte sich die Spielerin nicht gewachsen. Routiniert und gekonnt nützte Englbrecht die sich bietenden Chancen für ihre beste Partie in diesem Turnier, die ihr zum sechsten Mal in ununterbrochener Reihenfolge den vollen Erfolg brachte. Auch bei einem Sieg von Karin Angerer hätte das wiederholt zitierte Schlagwort "Wachablöse" keine Berechtigung gehabt, es wäre eben ein erster Sieg über die große Rivalin gewesen und nicht mehr. Aufgrund des gezeigten Niveaus - fünf Spielerinnen über 2 DS - wird wohl auch die nächste Damenmeisterschaft mit 8 Teilnehmerinnen ausgetragen werden. Die Qualität der Durchführung dieses Bewerbes ist dem BSK Augarten zu danken, die Ideen lieferte Leopold Dercsaly, die Ausführung besorgte Othmar Seidner.

Bild:  Ingrid Englbrecht

           
1. Ingrid Englbrecht 10 – 00 750 104 7,211 10,71 70
2. Karin Angerer 08 – 02 627 91 6,890 15,00 79
3. Helga Mitterböck 06 – 04 326 136 2,397 3,22 22
4. Martina Ottowitz 04 – 06 307 147 2,088 2,00 41
5. Heike Hingerl 04 – 04 204 127 1,606 1,71 15
6. Elisabeth Grabner 02 – 06 158 115 1,373 1,14 10
7. Manuela Schennet 02 – 06 269 132 2,037 1,57 38
8. Alexandra Kaiser 00 – 08 145 140 1,035 --- 8
     

 

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