17. Österreichische Staatsmeisterschaft Dreiband der Damen
von 25. - 27. Mai 2012 im BC Vienna (Cafe Jagdhof)

Die Fachzeitung "Billard" berichtete:
Die Favoritinnen waren die üblichen Verdächtigen, also Ingrid Englbrecht, Helga Mitterböck und Natascha Al-Mamar, die gemeinsam alle 16 bisherigen Meisterschaften gewonnen haben.
Englbrecht kam gut ins Turnier und konnte sich vor allem von Partie zu Partie steigern. Sie reihte Sieg an Sieg, wobei es keine einzige Wackelpartie gab, und ging daher souverän als Siegerin durchs Ziel. Mit einer tadellosen Leistung hat Ingrid damit auch die alleinige Führung in der Bilanz übernommen, sie hat nun acht Meisterschaftssiege zu Buche stehen; Mitterböck bleibt bei sieben und Al-Mamar bei zwei.
Monika Steinberger überraschte positiv mit einem feinen 2. Rang. Nach der Niederlage zum Auftakt gegen Englbrecht gelangen ihr vier Siege am Stück, womit die Silbermedaille gesichert war. Nur im letzten Spiel, beim 18 : 17 gegen Al-Mamar, wurde es recht eng; Theoretisch hätte sie bei einer Niederlage noch vom Stockerl purzeln können, dann nämlich, wenn zeitgleich Mitterböck gegen Englbrecht gewonnen hätte. Das alles passierte nicht und der 2. Platz ist in jedem Fall ein schöner Erfolg für die engagierte Turnierspielerin.
Helga Mitterböck startete fulminant mit einer Turnierbestleistung gegen Scholze und einer ebenfalls starken Leistung gegen Mölzer, aber dann riss der Faden, mit drei Niederlagen in weiterer Folge war der Gewinn der Bronzemedaille diesmal das Optimum. Sie hätte ganz leicht das Podium verpassen können, denn Al-Mamar verpasste ein Remis gegen Steinberger um einen einzigen Punkt, der ihr bereits zu Platz 3 gereicht hätte. So wurde es für Natascha halt Platz 4, mit dem die stets gut gelaunte Kollegin durchaus auch einmal leben kann, denn die Gesamtleistung hat ja einigermaßen gestimmt. Für sie hatte es mit der unerwarteten Niederlage gegen Samira Mölzer begonnen und die wurde sie trotz des Sieges gegen Mitterböck nicht mehr los. Entscheidend war dann die knappe Niederlage gegen Steinberger.
Bei Mölzer kam nach dem gelungenen Auftakt so gut wie nichts mehr, auch der knappe Erfolg gegen ihre Vereinskollegin Petra Scholze verbesserte nur noch ihre Punktebilanz, aber nicht mehr den Rang im Endklassement.
Petra Scholze ging ohne Punktegewinn aus dem Bewerb. Die Multifunktionärin findet einfach zu wenig Zeit für Training und Trainingspartien. Sie spielt zwar fast alles mit, wofür sie startberechtigt ist, das sind aber eigentlich ihre einzigen Momente, wo sie Billard als Sport betreibt. So gesehen ist die Qualifikation für die Staatsmeisterschaft durchaus ein Erfolg.
Das Turnier hatte erfreulich gutes Niveau. So blieben gleich vier Spielerinnen über der Grenze von 0,400 und auch der Meisterschaftsdurchschnitt von 0,380 näherte sich dieser Marke an.
Wichtig für eine weitere Entwicklung wird der sportliche Unterbau sein, der heuer mit der Qualifikation vor der ÖSTM gegeben war. Auch Turniere wie der freundschaftliche Länderkampf mit Deutschland vergangenes Jahr sind hilfreich. Die deutschen Mädels waren übrigens schwer beeindruckt, dass Österreich gleich drei Teams stellen konnte. Wir hoffen daher auf eine Einladung nach Deutschland, wie das Turnier auch immer betitelt sein könnte, um diesen wichtigen Kontakt weiter zu pflegen.
Peter Stöger

Bild: v.l.n.r. Mitterböck, Steinberger und Englbrecht

1. Englbrecht Ingrid 10  –  00 114 237 0,481 0,625 6
2. Steinberger Monika 08  –  02 96 237 0,405 0,625 4
3. Mitterböck Helga 04  –  06 98 227 0,431 0,735 5
4. Al-Mamar Natascha 04  –  06 98 240 0,408 0,480 5
5. Mölzer Samira 04  –  06 71 239 0,297 0,460 4
6. Scholze Petra 00  –  10 61 234 0,260 0,000 3